Castrop-Rauxel, 14. August 2024
Notaufnahme im EvK probt den Ernstfall
Gemeinsame MANV-Übung mit der Feuerwehr
Ein Busunfall mit 20 Verletzten, die schnellstmöglich versorgt werden müssen – diese Einsatzmeldung versetzte die Interdisziplinäre Zentrale Notaufnahme (ZNA) des Evangelischen Krankenhauses Castrop-Rauxel am Mittwochvormittag in Alarmbereitschaft. Glücklicherweise handelte es sich lediglich um eine Übung. Gemeinsam mit der Feuerwehr Castrop-Rauxel simulierte das EvK mit dem angenommenen Busunfall einen Massenanfall von Verletzten (MANV), also eine Situation, in der viele Patienten gleichzeitig versorgt werden müssen.
In diesem Fall waren das 20 vermeintlich Verletzte, die die Feuerwehr organisiert hatte und die in der Notaufnahme an der Grutholzallee versorgt werden wollten. Erkennbar waren sie an ihren Darsteller-Namensschildern – und damit schnell von „echten“ Patienten zu unterscheiden. Denn: Auch während der Übung lief der normale Betrieb in der Notaufnahme weiter. „Die Versorgung unserer ‚echten‘ Patienten war zu jeder Zeit gewährleistet“, betont Chefärztin Dr. Julia Anna Droste, die die ZNA im EvK leitet.
Gemeinsam mit den Kolleginnen und Kollegen versorgte sie vermeintliche Traumapatienten, die im Schockraum behandelt werden mussten, vor allem aber Leichtverletzte. „Es war unsere erste Übung dieser Art, deshalb wollten wir langsam starten“, sagt die Chefärztin der ZNA. Auf aufwendig geschminkte Verletzungen und mit Kunstblut überströmte Schauspieler habe man deshalb auch verzichtet. „Mit der Übung wollten wir die Kolleginnen und Kollegen schließlich nicht verunsichern oder prüfen, sondern schauen, wo es möglicherweise noch Optimierungsbedarf gibt“, sagt Mirka Fehring, Pflegedienstleitung im EvK Castrop-Rauxel. Das Fazit von Feuerwehr und EvK erfreute am Ende alle Beteiligten: Vieles ist sehr gut gelungen, nur Kleinigkeiten müssen noch nachjustiert werden. „Die gemeinsam erlebte Stresssituation, die ein solcher Massenanfall an Verletzten mit sich bringt, hat uns gezeigt, dass wir uns aufeinander verlassen und gut zusammenarbeiten können“, sagt Gustav Titzmann von der Feuerwehr Castrop-Rauxel, der die MANV-Übung als Übungskoordinator im Vorfeld mit organisiert und schließlich beobachtet hat.
Auch das war übrigens ein Ziel des simulierten Einsatzes: die Zusammenarbeit von Feuerwehr und EvK fördern. „Wenn die Kolleginnen und Kollegen sich kennen, lässt es sich viel besser Hand in Hand arbeiten“, so Mirka Fehring. Und so gab es im Anschluss an die Übung auch noch ein nettes Beisammensein bei kühlen Getränken und Bratwurst vom Grill.
„Wir wollen die Übungen nun möglichst einmal im Jahr durchführen, um optimal auf den Ernstfall vorbereitet zu sein“, sagt Dr. Droste. Wann es das nächste Mal so weit sein soll? Dazu lächelt die Chefärztin nur – und schweigt.