Gemeinsam gegen den Schmerz

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Multimodale Schmerztherapie bietet Betroffenen neue Wege

Chronische Schmerzen beeinträchtigen nicht nur den Körper, sondern können sich auch negativ auf das seelische Wohlbefinden auswirken. Das Evangelische Krankenhaus Castrop-Rauxel setzt mit der multimodalen Schmerztherapie deshalb auf ein umfassendes, interdisziplinäres Behandlungskonzept. Anlässlich des bundesweiten Aktionstags im Juni macht das EvK auf das Thema Schmerz und dessen Therapie aufmerksam.

Rund 17 Prozent der deutschen Bevölkerung leben mit chronischen Schmerzen, die meist durch Erkrankungen des Bewegungsapparats ausgelöst werden. Die Schmerzen halten über längere Zeit an oder kehren immer wieder – mit gravierenden Folgen für Körper und Psyche. Betroffene leiden dann nicht nur unter körperlichen Einschränkungen, sondern auch unter Müdigkeit, Schlafstörungen, sozialem Rückzug und depressiven Verstimmungen. „Der Schmerz wird für viele Menschen zum dauerhaften Lebensbegleiter“, erklärt Dr. Katja Sbresny, Oberärztin der Klinik für Anästhesie und Schmerzmedizin am Evangelischen Krankenhaus Castrop-Rauxel. „Deshalb setzen wir bei der stationären multimodalen Schmerztherapie auf einen ganzheitlichen und individuell zugeschnittenen Therapieansatz.“

Die stationäre Therapie am EvK Castrop-Rauxel dauert in der Regel neun Tage und richtet sich an Menschen, die bereits ergebnislos verschiedene Behandlungsansätze ausprobiert haben. Die Behandlung erfolgt durch ein interdisziplinäres Team, dem unter anderem Ärzte, Pflegefachkräfte, Physio- und Ernährungstherapeuten, Sozialarbeiter und Psychologen angehören. „Ziel ist es, nicht nur die Schmerzursachen zu erkennen und gezielt zu behandeln“, sagt Dr. Petra Nitz, ebenfalls Oberärztin der Klinik für Anästhesie und Schmerzmedizin. „Wir möchten auch die Schmerzintensität sowie die daraus entstehenden körperlichen und seelischen Beschwerden nachhaltig lindern.“

Ein wichtiger Bestandteil der Therapie ist der schrittweise Wiederaufbau körperlicher Aktivität. „Viele Patientinnen und Patienten entwickeln eine Angst vor Bewegung, weil sie Schmerzen fürchten“, berichtet Physiotherapeutin Sonja Kruse. „Hilfreich beim Erhalt der Aktivität ist es, eine geeignete Bewegungsform zu finden, die einem Freude bereitet und den Körper nicht überlastet.“ Dazu gehören Yoga, Walking, Wassergymnastik oder Gerätetraining in einer Gruppengröße von maximal acht Personen. Entscheidend sei dabei, dass Bewegung wieder mit positiven Erlebnissen verknüpft werde.

Ein zentrales Element der multimodalen Schmerztherapie ist die aktive Mitwirkung der Betroffenen. „Schmerztherapie ist Teamarbeit“, betont Psychologe Marvin Mußmann. „Nur wer Verantwortung für den eigenen Heilungsprozess übernimmt und sich aktiv einbringt, kann lernen, mit dem Schmerz umzugehen und die Lebensqualität spürbar zu verbessern.“

Bereits seit 2011 behandelt das Evangelische Krankenhaus Castrop-Rauxel Patientinnen und Patienten mit chronischen Schmerzen in der eigenen Schmerzambulanz sowie im Rahmen der multimodalen Schmerztherapie und setzt dabei auf ein Team, das medizinische Kompetenz und menschliche Begleitung verbindet.

BU: Schmerzpatienten sind beim interdisziplinären Team aus Ärzten, Pflegefachkräften, Physio- und Ernährungstherapeuten, Sozialarbeitern und Psychologen des EvK Castrop-Rauxel in guten Händen. Nachweis: EvK Castrop-Rauxel

Schmerzpatienten sind beim interdisziplinären Team aus Ärzten, Pflegefachkräften, Physio- und Ernährungstherapeuten, Sozialarbeitern und Psychologen des EvK Castrop-Rauxel in guten Händen.
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